Adieu Papier, hallo Web

Die Geschichte der vsao-Organisationen ist geprägt von Fortschritt und Vorwärtsdenken. Daher ist es nicht überraschend, dass das vsao Journal als eines der ersten Ärztemagazine der Schweiz den Schritt weg vom Papier und hin zu einer reinen Onlineausgabe macht. Ein grosser Schritt, der einige Herausforderungen stellt, aber mindestens ebenso viele Chancen auf verschiedensten Ebenen bietet.

Für viele, insbesondere jüngere Menschen, ist das Internet zur wichtigsten Informationsquelle geworden [1]. Ein ansprechendes Onlinemagazin ist daher für einen Verband mit vielen jungen Mitgliedern ein logischer Schritt. Die digitale Ausgabe verbessert nicht nur die Erreichbarkeit, sondern ermöglicht es auch, Texte mit Bildern, Audios und Videos anzureichern und damit neue Blickwinkel zu eröffnen – so beispielsweise bereits geschehen mit dem Video des Zauberers Lionel.

Ebenfalls zum Vorteil der Leserinnen und Leser, wenn auch nicht direkt sichtbar, ist die Möglichkeit, das Leseverhalten zu tracken. Welche Artikel werden besonders häufig gelesen? Welche Themen führen kaum zu Klicks? Die Analyse dieser Daten wird uns künftig helfen, das Journal besser an die bestehenden Bedürfnisse anzupassen. Selbstverständlich freuen wir uns aber nicht nur über Klicks, sondern auch über direkte Rückmeldungen an journal@vsao.ch

Ein Thema, das sowohl innerhalb des vsao als auch bei Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern immer wichtiger wird, ist Planetary Health. Doch ist eine Onlineversion zwingend ökologischer als eine gedruckte Ausgabe? Nicht unbedingt, aber im Fall des vsao Journals schon [2]. Gemäss einer nicht repräsentativen Umfrage zum vsao Journal aus dem Jahr 2023 lesen 40 Prozent der Teilnehmenden alle Ausgaben des vsao Journals. Jedoch bleibt die Lesedauer bei einem Grossteil der Befragten unter einer halben Stunde. Dies bedeutet: Die Umstellung auf eine rein digitale Journalausgabe ist ein Plus für die Umwelt.

Wichtig für die Produktion des vsao Journals ist auch die Entwicklung des Werbemarkts. Seit mehreren Jahren und insbesondere seit der Coronapandemie ist dieser für Printprodukte im Abwärtstrend, gleichzeitig sind die Produktionskosten – Papier und Strom – angestiegen. Fallen die Druck- und Versandkosten weg, können wir die sinkenden Werbeeinahmen kompensieren, ohne die Mitgliederbeiträge erhöhen zu müssen oder Abstriche bei der Qualität zu machen.

Mit dem Wechsel des Mediums möchten wir zwar auch neue Ideen entwickeln und diese nach und nach umsetzen. Alles stellen wir deswegen aber nicht auf den Kopf: Aufbau und Erscheinungsbild des Printmagazins sind in der digitalen Version wiedererkennbar, und auch der zweimonatliche Erscheinungsrhythmus bleibt bestehen.