• Forschen lernen

Die Spreu vom Weizen trennen

Um aus einer unüberschaubaren Anzahl Beiträge die für eine Forschungsfrage relevanten Studien herauszufiltern, braucht es gute Auswahlkriterien. Doch wie definiert man diese?

Wie im letzten Beitrag beschrieben, hilft eine strukturierte Literatursuche,  um die vorhandene Evidenz zu Ihrem Forschungsthema zu finden. Je nach Thema und Suchstrategie listet Ihnen Pubmed Hunderte oder gar Tausende potenziell relevante Studien auf. Aus diesen Ergebnissen sollten Sie nun im folgenden Schritt die für Ihre Studienfrage relevanten Artikel herausfiltern. Dazu legen Sie zunächst die Auswahlkriterien – die sowohl Einschluss- als auch Ausschlusskriterien umfassen – fest und dokumentieren diese in Ihrem Studienprotokoll. Die Kriterien folgen wieder den bewährten PICOT-Komponenten, ergänzt durch Angaben zum Studiendesign.

Nehmen wir an, Sie möchten eine Studie durchführen, die die Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen zur Prävention von Beinvenenthrombosen auf Langstreckenflügen ermittelt. Dann könnten Sie folgende Auswahlkriterien für Ihre Suche definieren (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

Für die Bestimmung der Kriterien brauchen Sie einerseits Ihre klinische Erfahrung, etwa bei der Definition der Studienpopulation und valider Methoden zur Erfassung des Outcomes. Aber auch ein solides Verständnis der Methoden klinischer Forschung ist notwendig, um die passenden Studiendesigns zu identifizieren.

Nun brauchen wir eine effiziente Methode, mit der wir die Auswahlkriterien auf das Suchresultat anwenden können. Im nächsten Beitrag beleuchten wir, wie diese Fleissarbeit in einem überschaubaren Rahmen gemeistert werden kann.